MAN Fragen und Antworten

Auf dieser Seite beantworten wir die per Email oder Kontaktformular an uns gestellten Fragen zu unserem MAN Projekt.

Über Geld spricht man nicht. Trotzdem wollen viele Leser wissen, was unser MAN gekostet hat. Es geht oft darum, abschätzen zu können, ob so ein Projekt in das eigene Budget hinein passt und angegangen werden kann oder soll.
Leider ist diese Frage nicht klar zu beantworten, da es zu viele Unbekannte gibt. Dennoch wagen wir hier den Versuch, eine grobe Richtlinie nach unserem persönlichen Empfinden zu geben. Die nachfolgenden Angaben beinhalten alle Kosten, z.B. auch die Auffrischung des gebrauchten LKW, aber nicht allfällige Reparaturkosten. Ein wichtiger weiterer Kostenfaktor ist die Zwischenlagerung. Z.B. ist eine Federlagerung günstiger als eine Rauten- oder Vierpunktlagerung etc. Die Frage ist natürlich immer auch, welche Arbeiten du selber ausführen kannst. Hier gehe ich von einem gebrauchten LKW-Fahrgestell und einem vollständigen Fremdausbau aus, wobei gewisse Detailarbeiten, wie das Einrichten und Ausbauen des Kofferraums für die persönlichen Zwecke nicht enthalten sind. Aus unserer Sicht ist der Vorteil eines gebraucht LKW älterer Bauart (bis Euro 3) nicht im Preis zu sehen, sondern in seiner besseren Eignung, weltweit reisen zu können. Ein Neufahrzeug ist nur unwesentlich teurer und gewährleistet erst mal, dass keine unkalkulierten Reparaturen dazu kommen und man einen modernen Ausbau selber konfigurieren kann. (z.B. grössere Kabine, Klimaanlage, Automatik, Traglast, Federung, Singelbereifung etc.).

Variante A – gut und günstig

€ 150’000 bis 250’000

Gebraucht-LKW ab 10 Tonnen-Klasse, Aufbereitung des Fahrwerks, Teilüberholung der Fahrerkabine, Kurzer Wohnkoffer (bis etwa 4,5 m), Einfacher Schreiner Innenausbau, einfache Elektrik mit wenig Bordbatterieleistung (z.B. 2x 160 Ah = 160 Ah bei 24V), keine BUS-System, Elektronikbauteile aus dem Wohnmobilsegment (z.B. Wechselrichter mit 1500 Watt, Ladegerät mit 40 Ah), einfache Toilette (z.B. Trockentoilette), keine Waschmaschine, einfache Wasser- und Abwasseranlage (nicht isoliert und nicht beheizt), einfache Fenster und Dachhauben (z.B. Seitz Kunststofffenster), LKW-Bereifung mit 22,5″ Felgen etc.

Variante B – Mittelstand

€ 250’000 bis 350’000

Gebraucht-LKW ab 12 Tonnen (besser mehr!), Aufbereitung des Fahrwerks, Teilüberholung der Fahrerkabine, Mittlerer Wohnkoffer (bis etwa 6 m), einfacher bis mittlerer Schreiner-Innenausbau (einfaches Design, zweckmässige Materialien), gehobene Elektrik (Bordbatterieleistung z.B. 6x 160 Ah = 480 Ah bei 24 V), Qualitäts-Elektrobauteile (Wechselrichter mit integriertem Ladegerät z.B. 3500 Watt), ev. BUS-System, Kochen mit Induktion, Waschmaschine, Häcksler Toilette, Fäkalien und Abwassertank isoliert und beheizt, aufwendigere Wasseranlage mit Filtersystem, Hartglasfenster und Hartglasdachhauben, Geländebereifung mit 20″ Sprengringfelgen, Einfache Reserveradhalterung mit einfachem Kran am Heck etc.

Variante C – Oberklasse

€ 350’000 bis beinahe unbegrenzt

Neues Basisfahrzeug mit Schnick-Schnack, 2 bis 3-achsig. Luxuriöse Kabine über 6 m, modernste und aufwändige Elektronik und Elektrik (z.B. Mastervolt), grosse Bordbatterieleistung (z.B. 960 Ah bei 24V, alles vom Feinsten, Hydraulischer Kran / Hebebühne am Heck, Dieselgenerator, Seilwinde etc.

Würdet ihr mit Füss-Mobile wieder bauen ? Seid ihr mit Füss-Mobile zu 100% zufrieden ?

Ausbauer kochen auch nur mit Wasser

Wir verfügen über Erfahrung im Ausbau von Mobilen mit der Firma Woelcke und der Firma Füss-Mobile. Andere Hersteller kennen wir (leider) nicht und haben deshalb einen sehr kleinen Horizont zur Beurteilung von Leistung und Qualität. Für uns ist bei der Wahl des Ausbauers eine gewisse Nähe zur Schweizer Grenze nicht unerheblich, schliesslich möchte man das Fahrzeug in der Bauphase gerne hin- und wieder sehen und ohne übermässigen Zeitaufwand zu Besprechungen gelangen.

Beide Ausbauer bauen Fahrzeuge ganz nach Kundenwunsch und somit ist jedes Fahrzeug ein Unikat. Noch mehr: der Bau eines Fahrzeugs ist so komplex, wenn nicht noch komplexer, wie der Bau eines Hauses. Wie viele von tausenden von Eigenheimbesitzern können schon sagen, dass sie mit dem Bau ihres Hauses zu 100 % zufrieden sind? Nicht mal diejenigen, deren Häuser reihenweise gebaut werden und somit entsprechende Erfahrung und Übung vorhanden sein sollte.

Woelcke baut Fahrzeuge in einer modernen Halle praktisch ganz in Eigenregie. Schreiner und Kfz-Elektriker etc. sind bei Woelcke Angestellt und in der Firma vorhanden. Bei Füss-Mobile werden die Schreinerarbeiten gegenwärtig bei einem nahen, spezialisierten Schreiner ausgeführt und für Fahrzeugelektrik und Elektronik werden Spezialisten (z.B. von Mastervolt oder Philippi) etc. hinzugezogen.

Die Chemie entscheidet

Natürlich entscheidet nicht nur „die Chemie“ ob ein Ausbau von Erfolg gekrönt ist oder nicht. Die Fähigkeiten in Planung, Projektmanagement und natürlich auch die handwerklichen Fähigkeiten sind sicher massgebend für den Erfolg des Projekts.  Allerdings, wenn „die Chemie“ zwischen einem Ausbauer und einem Kunden nicht harmoniert, also, wenn man sich nicht versteht, wenn man sich am Gegenüber ständig ärgert oder aufregt, kann schwerlich etwas Gutes werden. Deshalb, Leute, schaut nicht nur auf den Geldbeutel, sondern auch darauf, ob ihr mit eurem Gegenüber zurecht kommen könnt und ob euch die Atmosphäre im Betrieb – unter den Mitarbeitenden – behagt oder nicht. Folgende Fragen an mich und den Ausbauer könnte ich mir hierbei vorstellen:

  1. Komme ich mit dem Chef der Firma und seinen leitenden Angestellten persönlich und emotional zurecht?
  2. Herrscht im Betrieb und unter den Mitarbeitenden eine wohlwollende, kollegiale Stimmung?
  3. Wie ist der Betrieb organisiert, wie wird ein Projekt „gemanaged“ also, gibt es so etwas wie ein Projektmanagement (ev. sogar EDV gestützt)
  4. Gibt es Ausführungsstandards in der Firma ? (z.B. Verkleben von GFK Platten, Eckverbindungen ausführen, Bohrungen, Kabinen-Durchbrüche, Verkabelung etc.)
  5. Ist der Chef der alleinige „Kopf“ im Betrieb, der alles weiss und über alle Informationen verfügt oder werden Aufgaben und Verantwortung stufengerecht delegiert ?
  6. Welche ausgebildeten Fachleute sind im Betrieb vorhanden (oder werden zu gegebener Zeit zugezogen) ?
  7. Wie wird mit Reklamationen und Garantiefällen umgegangen ?

Wo gehobelt wird, fliegen Späne

Um es vorweg zu nehmen: mit keinem der beide Ausbauer waren wir zu 100 % zufrieden. Dies liegt einerseits daran, dass ich ein Perfektionist bin, andererseits aber auch, wie es der Titel schon sagt: wo gehobelt wird, fliegen Späne. Bei einem Unikat, einer Einzelanfertigung, bei der Komplexität eines solchen Projekts kann einfach mal etwas schief gehen. Ein „gut“ kriegt dann der Ausbauer, der anstandslos und unkompliziert die Sache in Ordnung bringt und diesen Punkt kann ich sowohl Woelcke, wie auch Füss-Mobile problemlos vergeben.

So oder so, eine Trefferquote von 100 % sollte man bei einem solchen Projekt nicht erwarten. Man muss auch lernen, mit etwas zu leben, das nicht 100 % entspricht. Oft relativieren sich Wünsche oder Vorstellungen zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Hierin ist die Frage, was ist für mich essenziell ? Und das Essenzielle sollte natürlich schon zu 100 % erfüllt sein.

Kurz und gut: Wir sind über das Ganze gesehen bis dahin mit Füss-Mobile gut zufrieden. Wie gut, dass können wir berichten, wenn wir mal mindestens ein Jahr auf schlechten Strassen und Pisten dieser Welt gefahren sind.

Nachfolgend eine Auflistung der am Basis-Fahrzeug vorgenommenen Reparaturen und präventivem Ersatz von Teilen. Der MAN ist Baujahr 2001.

Ersetzen:
  • Alle Bremstrommeln (verrostet)
  • Alle Stossdämpfer
  • Vordere Schutzbleche (präventiv)
  • Vierkreis-Schutzventil (präventiv)
  • Bremskraft Regelventil
  • Blattfedern hinten und vorne
    (Vorne präventiv, hinten waren die Federn lahm und zwei Blätter gebrochen)
    (Neue Federn Tragkraft: vorne 7 Tonnen, hinten 10 Tonnen)
Reparaturen

Vorderachse

  • Spurstange ersetzen (Gelenke verrostet)
  • Achs-Schenkel-Bolzen links ersetzen (verrostet)
  • Aussenplaneten Getriebe links und rechts abdichten (Oelverlust)
  • Neue Bremsbeläge (Bremsen zogen einseitig)

Weitere

  • Kardan Wellen auf Unwucht überprüft
  • Dieselleitungen undicht
Wartung
  • Grosser Service / Wartungsdienst

Ich hätte da ein par Fragen, was die Wasserversorgung anbelangt:

  • wie seit ihr zufrieden?
    Bis jetzt sind wir sehr zufrieden, alles funktioniert wie gewünscht.
  • wie sind die Kosten dieser Anlage?
    Ca. 3000 bis 3500 Euro
  • habt ihr schon Erfahrung mit Ausfällen der Vakuum-Ultraviolettstrahlung?
    Über Langzeiterfahrung verfügen wir noch nicht. Wenn dich Langzeiterfahrung mit der Vakuum_UV-Anlage interessiert, dann ist diese Anlage hier schon seit Jahren im Einsatz: www.mantoco.com
  • was würdet ihr an der Wasserversorgung ändern?
    Dass wir keinen Einfüllstutzen montieren liessen scheint uns jetzt nachteilig, da man zwischendurch auch mal die Tanks reinigen bzw. spülen möchte, was ohne Einfüllstutzen weniger gut geht. Vorteil: ohne Einfüllstutzen kein Schmutz im Tank. (Zwischen Einfüllstutzen und Tank müsste sich ein zusätzlicher Kohlefilter befinden, dasselbe gilt für die Entlüftungsleitungen)
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