Namibia: Caprivi – Etosha

Caprivi Strip

Katima Mulilo

Der Grenzübergang von Sambia nach Namibia gestaltet sich einfach. Bei der Einfuhr unseres MAN stellt der Zöllner fest, dass wir vor 5 Jahren bereits einmal mit diesem Kontrollschild eingereist seien, aber auf Grund der Grösse unseres jetzigen Fahrzeugs zu wenig bezahlt hätten. Ein Bild des damaligen kleineren Fahrzeugs (Mercedes Sprinter) klärt die Situation auf. Er telefoniert mit Windhoek, damit unsere Daten entsprechend abgeändert werden können. Nach 10 Minuten Wartezeit ist es so weit und wir können die Strassengebühr begleichen (760 N$). Ich erzähle dies, um zu zeigen, dass es in Afrika nicht mehr ist, wie früher. Zollämter und Polizei sind mittlerweile gut vernetzt. Wenn da Fahrzeug-Ausbauer in Europa behaupten „das spielt in Afrika doch keine Rolle (zB mit einem überladenen Fahrzeug zu fahren)“ so zeigen diese Aussagen nur, dass derjenige keine Ahnung vom heutigen Afrika hat.

In Katima Mulilo lassen wir uns auf dem Campingplatz des Hotels Protea nieder. Wir wollen den Sambesi, diesen mächtigen Strom, geniessen, an dessen namibischem Ufer der Campingplatz liegt. Hier können wir nochmals über das tolle und günstige Internet von Sambia unsere Webseite nachführen und andere Dinge im Internet erledigen. Der Empfang von sambischer Seite ist sehr gut. In Sambia haben 100 GB Internetdaten etwa Euro 75 gekostet. Für etwa den gleichen Betrag erhält man in Namibia nur 15 GB. Was für ein Unterschied.

Es ist offensichtlich Frühling hier. Die Bäume treiben aus, die Vögel flattern munter hin und her und die Temperaturen steigen wieder. Zudem wurde der namibische Lockdown kurz vor unserer Ankunft am 2. August aufgehoben und Reisen ist damit wieder einfacher geworden.

Kazondwe Lodge

Wir fahren zur Kazondwe Lodge, die am Kwando-Fluss – besser: an den ausgedehnten Sümpfen des Kwando Flusses liegt. Der Kwando fliess vom angolanischen Hochland durch den Caprivi Streifen und bildet danach die Grenze zu Botswana.

Susanne und Mark pflegen und hegen die Lodge und kümmern sich um das Wohl der Gäste. Vom Restaurant aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die ausgedehnten Überschwemmungsgebiete des Kwando. Der Fluss selber ist kaum auszumachen. Und dieses Jahr liegt noch viel Wasser in den Sümpfen, da die letzte Regenzeit in Angola gut war.

Hier begegnen wir Armin und Penny aus der Schweiz (swillis.ch). Wir tauschen Erfahrungen aus, reden über Probleme mit unseren LKW’s, über unsere Reisen und unternehmen mit dem Briten Dan gemeinsam eine schöne Bootstour in den Sümpfen des Kwando.

Bootstour mit Dan

Die Bootstour mit Dan ist nicht sehr ergiebig bezüglich Wild-Sichtungen. Doch das ruhige dahingleiten durch die Sümpfe ist eine Wohltat und ein äusserst friedliches Erlebnis. Dennoch können wir in der Ferne eine riesige Elefantenherde beobachten, ganz unbemerkt tauchen Giraffen hinter Bäumen hervor und Antilopen weiden auf sumpfigen Inseln. Spannend wird es gegen das Ende der Tour, als unser Boot von einem untergetauchten Flusspferd bedroht wird. Vor dem Kentern bleiben wir Gott sei Dank bewahrt. Dan selber hat diese Erfahrung leider schon mehrmals machen müssen.

Mudumu Nationalpark

Von der Kazondwe Lodge fahren wir etwa 35 Km zurück in Richtung Osten, denn wir konnten eines der Wildniscamps im Mudumu Nationalpark für vier Nächte reservieren. Wir stehen auf Platz Nr. 1. Und schon am Nachmittag des Anreisetages hören und sehen wir Elefanten. Der sandige Platz an den Kwando Sümpfen ist nicht eingezäunt und wir sind alleine. Eine Herde Elefanten schreitet gemütlich an unserem Platz vorüber, doch jenseits des Gestrüpps, so dass wir sie nur hören, aber nur wenig sehen können. Ein Aussenseiter besucht uns aber auf unserem Platz, worüber wir uns sehr freuen. Das sind die Begegnungen, die einen Afrikabesuch unheimlich bereichern.
Am nächsten Tag dann beobachten wir sowohl auf der gegenüberliegenden Seite, wie auch auf unserer Seite der Sümpfe mehrere Elefantenherden, die das Wasser queren und vergnügt im und mit dem Wasser spielen. Herrlich.
An den Tagen Nr. 2 und 3 ist es ruhig, keine Elefanten mehr, nur noch einige schwierig zu fotografierende Vögel – Kingfisher – (Eisvogel kann man sie hier ja wohl nicht nennen. Dennoch – wie geniessen die Ruhe und die Natur um uns her ausgiebig und kosten diese aus bis zu Letzt.

Am Okawango

Nandu River Lodge

Wir wollen den Caprivi-Panhandle von Namibia voll auskosten. Deshalb ist unser nächster mehrtägiger Stop am Okawango angesagt. Der Okawango heisst hier in Namibia „Kawango“. Auch der Okawango entspringt im Bergland von Angola, bildet danach zeitweise die Grenze zwischen Angola und Namibia, fliesst durch den Caprivistreifen hindurch und mündet schliesslich im botswanischen Okawangodelta.

Die Nandu River Lodge liegt direkt am Ufer. Unterdessen sind die Temperaturen weiter angestiegen und es ist bereits hochsommerlich warm. Irgendwie sind wir zu faul, um von hier aus Ausflüge zu machen. So geniessen wir einfach das Leben in und ums Fahrzeug, gönnen uns zwischendurch auch einen Drink an der Bar.

Ndurukoro Camp

Unser nächstes Ziel: Das Ndurukoro Camp, ebenfalls am Okawango und gleichzeitig an der Grenze zu Angola gelegen. Hier werden wir erstmals mit der neuen Realität konfrontiert: Touristen und Einheimische sind wieder unterwegs und vorbei ist die Zeit der Corona gewirkten Einsamkeit auf Campingplätzen. Daran müssen wir uns zuerst gewöhnen, an lautes Sprechen, Gelächter aus vielerlei Munde und andere zivilisatorischen Geräusche bis tief in die Nacht hinein. Das Camp an sich ist wunderschön, der Besitzer – Leon – äusserst freundlich und angenehm und die Lage am Fluss fantastisch. Dennoch verlassen wir es etwas früher als ursprünglich geplant. Aber es ist eindeutig ein Ort zum wieder kommen.

Tsumeb

Tsumeb ist eine äusserst saubere und gut organisierte Kleinstadt im Norden Namibias, gehört also nicht mehr zum Caprivistreifen. Hier gibt es gute (und auch deutschsprachige) Ärzte, eine gute Apotheke, eine nette Shoppingmall und verschiedene gut dotierte Supermärkte, Campingzubehör etc.. Bekannt ist auch der Kupferquelle Resort mit einem schönen Campingplatz nach europäischem Modell und einem 50m Schwimmbecken, das allerdings auch von der Öffentlichkeit besucht wird. Hier verbringen wir einige Tage, bis wir in den Etosha Nationalpark hineinfahren können.

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