Paulus von Tarsus
Die Hafenstadt Tarsus am Golf von Iskenderun, die Handelsbeziehungen nach Phönizien und Ägypten unterhielt, lag ursprünglich zwei bis drei Kilometer vom Mittelmeer entfernt und war über den schiffbaren Fluss Berdan Cayi erreichbar. Der Hafen ist heute verlandet, und die Stadt liegt nun etwa 16 km landeinwärts.
In Tarsus entwickelte sich ein starker religiöser Synkretismus. Gottheiten wie Santa, Baal und Zeus verschmolzen zu dem Stadtgott SANDAN. Daneben hatte auch das Judentum eine feste Stellung in Tarsus. Es wird vermutete, dass die Juden von Tarsus, seit der Neugründung der Stadt 171 v. Chr. gezielt angesiedelt wurden und eine bevorzugte Stellung sowie das Bürgerrecht besaßen.
Der Apostel Paulus war ein solcher Jude und besass von Geburt auf das römische Bürgerrecht, was er im Verlauf der Apostelgeschichte auch geltend macht, als er in Jerusalem gefangen genommen wurde.
Heute zählt Tarsus etwa 350 000 Einwohner und ist eine freundliche, lebendige, liebenswerte Stadt.
Römische Strasse
Golf von Iskenderun
Erdbebengebiet von 2023
Zwar sind die meisten der zerstörten Gebäude inzwischen weggeräumt, dennoch wohnen Menschen in Zelten und in Containersiedlungen und beschädigte Gebäude sind nach wie vor Zeugen der Zerstörung. Hier lernen wir eine junge Familie mit drei hübschen kleinen Kindern kennen, die wir sofort in unsere Herzen schliessen.
Pfeffer Bauern
Diese junge Bauern Familie ist glücklicherweise von den Erdbeben verschont worden. Dennoch macht ihnen die Situation grosse Mühe. Die Erde wird nicht ruhig und bebt immer wieder. Der Verlust an Nachbarn und Dorfgenossen ist immens. Die ältere Tochter hat ihre Lehrerin und alle Mitschüler verloren. Das hinterlässt tiefe Spuren.
ABRAHAM
Abraham ist der Urvater der Araber durch seine ägyptische Magd „Hagar“ und der Israeliten durch seine Frau „Sara“ und weiterer Völker und Stämme durch seine Frau „Ketura“.
Abrahams Abstammung
Adam & Eva > Seth > Noah >>>>>>>>> Sem > Therach > Abraham
Die Brüder Abrahams waren Nahor und Haran. Von Nahor entstanden die Völker der Aramäer, die sich in Nord-Mesopotamien (Irak und Syrien) ansiedelten. Haran starb und durch seinen Sohn Lot, der mit Abraham nach Kanaan mitzog, entstanden die Ammoniter und Moabiter, die sich im Bereich des heutigen Jordanien ansiedelten. Der Name der jordanischen Hauptstadt Amman erinnert noch an die Ammoniter.
Harran
liegt am Nordwestlichen Rand der Mesopotamischen Tiefebene, die von Euphrat und Tigris durchflossen wird (Zweistromland). Im Ortsnamen Harran klingt noch der Name des vorzeitig verstorbenen Bruders von Abraham – Haran – nach.
Gott rief den Abraham, als dieser mit seiner Sippe noch in Ur in Chaldäa wohnte (heutiger Süd-Irak). Daraufhin zog Abraham zusammen mit seiner Sippe nach Haran, dem heutigen Harran. Hier in Haran wurde Abraham zum ersten mal vermögend und erhielt seinen zweiten Ruf von Gott, auszuziehen:
Der HERR aber hatte zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein.
Abraham zog etwa 2100 Jahre nach der Erschaffung des Adam bzw. etwa 400 Jahre nach der Sintflut, bzw. etwa 2100 Jahre vor der Geburt Christi von Haran aus ins Land Kanaan. Damals war er 75 Jahre Alt. .
Das heutige Harran liegt nur 20 Km von der syrischen Grenze entfernt und etwa 50 Km von Sanliurfa. Ob Abraham und seine Leute in solchen Bienenwabenhäusern gewohnt haben, ist nicht überliefert. Die Bauweise stammt jedoch aus Mesopotamien. Wegen der Sommerhitze verfügt jeder Raum über einen Warmluft Abzugkamin, der im Sommer Kühlung verschafft. Die „Bienenwaben“ können unzählig zusammengebaut werden und so auch Siedlungen für grosse Sippen entstehen lassen.
Im frühen Mittelalter verfügte Harran über eine starke Stadtmauer, die die Siedlung vor Überfällen schützte.
Sanliurfa
ist unser Ausgangspunkt für Besichtigungen. Eine moderne, angenehme Stadt und verkehrsmässig vorzüglich erschlossen. Unser Standplatz ist der Parkplatz des archäologischen Museums, das in Gehdistanz zur Altstadt und zur Piazza Shopping Mall liegt.
Ein Spaziergang führt uns zum „Balikli Göl“ – einem romantischen Fischteich in einem grossen Park und entlang der nachts beleuchteten Wohnhölen von Sanliurfa.
Noah und die Arche
Ist die Arche Noah wirklich auf dem 5000m hohen Berg Ararat an der Grenze zu Armenien gelandet?
In früheren Zeiten gab es auch einen Berg Ararat in Mesopotamien. Heute heisst dieser Berg „Cudi Dagi“ und liegt ebenfalls im Süd-Osten der Türkei, am Rande der Mesopotamischen Ebene. Mit einer Höhe von 2300m und von den geografischen Gegebenheiten her wäre er besser für die Landung einer Arche Noah geeignet, als der traditionelle Berg Ararat.
Die Sinthflut fand statt zwischen 1600 bis 1700 Jahren nach der Erschaffung Adams bw. etwa 2400 bis 2500 Jahre vor Christus, bzw. vor etwa 4000 bis 4500 Jahren.
Cudi Dagi von Silopi aus gesehen
Indizien
Folgende Indizien legen nahe, dass es sich beim Berg Cudi um den Landeplatz der Arche Noah gehandel haben könnte:
- Auf dem Berg existieren immer noch die Ruinen eines Klosters, welches der Arche Noah gewidmet war
- Der Berg Cudi war nachweislich ein heiliger Berg. Christen und Moslems Pilgerten zum Cudi Dagi
- Noah und seine Nachkommen, sowie die mitgeführten Tiere konnten leicht in die fruchtbare Mesopotamische Ebene hinuntersteigen
- Noah war nach dem Arche-Erlebnis ein Landmann und baute Wein an. Weinanbau gibt es noch heute in der Region
- Das Grab Noahs befindet sich nicht weit vom Berg Cudi
- Die Welt-Ältesten Anbetungsstätten liegen in der Umgebung des Cudi Dagi
Da seit vielen Jahren der Cudi Dagi von der türkischen Armee besetzt wird, sind leider neuere Forschungen nicht möglich. Deshalb können wir leider auch nicht zum Berg hinauffahren.
Arche Noah
Die Arche Noah war so gross, wie ein mittelgrosses, heutiges Kreuzfahrt-Schiff, nämlich über 150m lang, 25m breit und etwa 15m hoch.
Wen das Thema interessiert, hier ein Link zu weiterführenden Informationen: Arche Noah am Berg Cudi Dagi
Göbekli Tepe
Auf dem Göbekli Tepe, nahe bei Sanliurfa, liegt die Ausgrabungsstätte des Welt-Ältesten Heiligtums. Man weiss nicht viel über die Funktion der verschiedenen Räume. Doch wie oben beschrieben könnte es sich um Anbetungsstätten der Nachkommen Noahs und seiner Söhne handeln, die sich in der mesopotamischen Ebene angesiedelt haben.
Kloster Mor Evgin
Abseits, versteckt an einem Bergabhang und mit Blick auf Mesopotamien, liegt das aramäische Kloster „Mor Evgin“. Der Weg zum Kloster hoch ist sehr steil. Zur Zeit leben zwei Mönche im Kloster. Leider schliesst das Kloster bald, weshalb wir uns nur die uralte Kirche ansehen können. Wir sind hier gelandet, weil der Gründer des Klosters, der aramäische Mönch Evgin (Eugen), bei der Gründung des Klosters ums Jahr 340 nach Christus einen Balken der Arche Noah im Kloster verwendet haben soll. Dass Überreste der Arche Noah zu dieser Zeit noch gesehen werden konnten, bestätigen verschiedene antike Schreiber.
Das Grab Noahs
In Cizre, ganz in der Nähe des Berges Cudi liegt Noahs Grab. Der Sarkophag ist sehr lang, was darauf hinweisen könnte, dass Noah ein grosser Mensch gewesen sein muss. In der Tat scheinen die Menschen vor der Sinthflut grösser und stärker gewesen zu sein, da man an verschiedenen Orten menschliche Skelette mit einer Grösse von 3 und mehr Metern gefunden hat (z.B. in den USA, auch in Hamadan, Iran).
Cizre mit dem Fluss Tigris
Mardin
In Mardin legen wir eine Zwischenstopp ein. Wasser tanken und Wäsche waschen. In dieser Ecke der Türkei gibt es manche wunderschönen und uralte Städte. Mardin ist nur eine davon. Auch von Mardin aus hat man eine wunderbare Sicht auf die mesopotamische Ebene und weit hinein nach Syrien, wenn da der dicke Dunst nur nicht wäre.
Über die Hakkari Berge
Von Sirnak aus führt eine anstrengende Gebirgsstrasse über hohe Pässe nach Esendere, der Zollstation zum Iran.
Auf Grund des Überfalls der Hamas auf Israel am 7. Oktober überlegen wir es uns mehr als zweimal, ob wir die Einreise in den Iran wagen können.
Sirnak und der Berg Cudi von der Nordseite
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Welch wunderbare Reise ihr gemacht habt. Die Bibel zeigt sich in Bildern. Danke Ernst und Vreni
Wau, was für ein Wissen. Sehr interessant. Wäre schön euch mal auf der reise zu treffen. Dann können wir etwas über Hiob reden. Wann hat auch der gelebt? Und die Saurier? Muss wohl vor der Sintflut gewesen sein. Auf jedenfall sehr interessantes Thema.
Eine unglaublich Reise und interessanter Bericht. Ja, die Arche und deren Geschichte ist nach wie vor brand aktuell!
Super gemacht. Herzlichen Dank
Ihr Lieben
Euer Bericht ist ein , wie nach Hause kommen und erzählen, was ihr alles erlebt habt. Mesopotamien interessiert mich schon lange. Aber um die Zusammenhänge zu verstehen müsste man wahrlich ein Studium darüber machen. Wirklich spannend ist ja, dass Abraham nicht in Mesopotamien ein neues Volk gründen konnte, sondern relativ weit weg wandern musste. In der Zwischenzeit geschieht ja mit den Kindern von Abraham einiges an Ungeheuerlichkeiten. Was da auf dieser Welt noch an Machthunger und Gewaltbereitschaft vorhanden ist, kann nur geschichtlich als normal bezeichnet werden, aber was wäre das für ein Paradies, wenn wir nur wohlwollend miteinander umgehen würden ?? Nun, es ist so und ich kann nur hoffen, dass ihr wohlbehalten durch all diese Gegenden reisen und die vielen Eindrücke irgend wie in euerem Gedächtnis oder in euerer Seele speichern könnt. Grüsse aus der Schweiz Hans Büchi