Auf einer alten vierspurigen autobahnähnlichen Strasse gelangen wir nach Nizwa. Die Strasse weist viele geflickte Stellen auf und da Lastwagen stets auf der rechten Spur fahren müssen, ist diese in entsprechend schlechtem Zustand. So richtig durchgeschüttelt – wir haben noch die harten Blattfedern an unserem MAN – erreichen wir dankbar Nizwa. Hier suchen wir uns ein Plätzchen am Rande des riesigen Parkplatzes.
Nizwa
Geschichte
Nizwa war immer ein politisches und religiöses Zentrum Omans. Im Jahre 751 wurde der erste Imam der Ibaditen gewählt. Bis ins 12. Jahrhundert war Nizwa Landeshauptstadt, dann bekam Bahla diese Rolle. Ab dem 17. Jahrhundert zu Zeiten der Yaruba-Dynastie war sie zeitweise wieder Hauptstadt. Bis Sultan Said ibn Taimur 1955 mit Hilfe der Briten die Herrschaftsgewalt über das Landesinnere errang und erstmals Nizwa besuchte, war Nizwa die Hauptstadt des ibaditischen Imamats Inner-Oman.
Nizwa bei Nacht
Am Abend wird der Parkplatz voll und das gesellschaftliche Leben beginnt. Wir schlendern durch die vollen Strassen und beobachten das Treiben. Die Altstadt ist nicht sehr gross, jedoch beginnt hinter der Burg mit dem grössten Festungs-Turm des Oman (30m im Durchmesser bei 30m Höhe) ein verkommener Stadtteil mit Lehm-Haus-Ruinen. Was uns in Nizwa auffällt sind die vielen ausländischen Touristen. Offenbar gehört Nizwa zu den „Must-See“. Wir lieben es, Touristen zu beobachten, daran denkend, dass auch wir eigentlich Touristen sind. Immer wieder einmal werden wir gefragt, ob wir tatsächlich von der Schweiz hierher gefahren seien, verbunden mit der Frage wann wir denn gestartet seien. Offene Münder, grosse Augen!
Viehmarkt
Jeweils Freitags ist Viehmarkt in Nizwa. Früher ein Geheimtipp, mittlerweile voller Touristen. Glücklicherweise sind die Omanis sehr freundlich und so sind wir am Markt geduldet. Auf dem riesigen Parkplatz haben zudem Händler ihre Waren des Hausbedarfs ausgestellt. Vorallem auch die Teppich- und Matratzenhändler, die mit Lastwagen aufgekreuzt sind, fallen auf.
Ich bin verliebt
Verleibt in die wunderschönen Ziegen des Oman mit ihrem seidenweichen Fell. Wenn die Zicklein nach der Ziegen-Mama rufen, fährt mir das ins Herz und löst Gefühle aus. Ich kann nichts dafür. Ich liebe die Ziegen mit ihrem frechen, wunderwitzigen Charakter und ihrer Lebendigkeit. Leider ist es in dem Getümmel schwierig, einige schöne Ziegenbilder zu machen. Darum müssen wir mit den Nachfolgenden Vorlieb nehmen.










Saiq Berghochland
Jabal Akhdar – der grüne Berg“ ist ein Gebirge in Oman. Es erstreckt sich auf einer Länge von 300 Kilometern von Nordwest nach Südost. Der höchste Gipfel, der Dschabal Shams („Sonnenberg“), erreicht eine Höhe von etwa 3000 m. Er ist der höchste Berg des Oman.
Der größte Teil des Gebirges ist Wüste, nur in höheren Regionen fallen jährlich etwa 300 Millimeter Niederschlag, so dass Busch- und Baumbestand möglich ist und Landwirtschaft betrieben werden kann. Daher rührt der Name „Grüner Berg“.
Hier befindet sich rund um den Ort Saiq ein Hochplateau auf rund 2000 Metern Höhe mit zahlreichen kleinen Ortschaften. Bis etwa zur Jahrtausendwende war diese Region militärisches Sperrgebiet. Seit 2005 führt eine asphaltierte Straße auf den Berg, auf der wegen ihrer Steilheit aber nur Fahrzeuge mit Allradantrieb zugelassen sind. Seither sind auf dem Berg zahlreiche Hotels entstanden. Bekannt ist dieser Teil des Gebirges für die Rosen, die hier angepflanzt werden.
Der Jabal al-Akhtar war vermutlich bereits ab Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr. besiedelt. Gräber weisen auf eine nomadische Besiedlung hin.




Die Bergstrasse
Seit 2005 ist die Bergstrecke, die von Birkat Al Mouz auf das Berghochland führt, durchgehend aaphaltiert und meist dreispurig ausgebaut, wo bei die dritte Spur als Überholspur beim Hinauffahren, angelegt ist. Auf einer Strecke von etwa 14 Kilometern steigt die Strasse um 1500m auf bis zu 2100 Meter über Meer. Die durchschnittliche Steigung beträgt etwas mehr als 18%, über längere Abschnitte beträgt die Steigung allerdings 21% und geht sogar über 24% hinaus.
Deshalb werden nur Fahrzeuge mit Allradantrieb zugelassen, was das Militär auch kontrolliert. Natürlich erwartet die Armee, dass der Allradantrieb eingeschaltet ist, was sie glücklicherweise nicht überprüfen, denn auf Teer dürfen wir nicht im Allradmodus fahren. Unser MAN tut dennoch treu seinen Dienst. Ich fahre im dritten Gang mit 2000 Umdrehungen. Meiner Erfahrung gemäss, wird so der Motor nicht heiss. Dennoch sind wir froh, gut „oben“ angekommen zu sein. Nur die Reifen sind etwas wärmer als sonst, wohl wegen des zusätzlichen Abriebs.




Al Ayn
Die kleine Ortschaft „Al Ayn“ liegt auf einem Felsplateau oberhalb eines felsigen, teils fast senkrechten Felsabhangs. An den steilen Berghängen um Al Ayn wurden Terrassenfelder angelegt, die teilweise heute noch bewirtschaftet werden. Zum Glück ist heute genügend Platz auf dem kleinen Parkplatz und wir können durch den Ort und die Felder flanieren. Die Felder wurden bis an den Abgrund bepflanzt, um keinen Platz zu vergeuden. Ich mit meiner Höhenangst könnte hier nicht leben und noch weniger die Felder am Abgrund bewirtschaften.








Bani Habib
Bani Habib, das Dorf der Söhne des Habib, liegt in einem tiefen, engen Tal und ist heute nicht mehr bewohnt und so dem Verfall preisgegeben. Ein steiler Weg führt hinunter, aber wir haben keine Lust, ihn zu gehen. Deshalb nur einige Bilder des schönen Tales von oberhalb.
As Saiq
Der alte Hauptort des Hochlandes liegt in einem breiten Wadi. Hier gedeihen Früchte wie Granatäpfel, Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln, Rosen, Mais, Walnüsse und mehr.
Leider sind wir etwas zu früh hier und die Blüte hat noch nicht begonnen. Schade, denn das müsste ein wundererbarer Anblick sein, wenn die Fruchtplantagen blühen.





















































