Die Stadt war bereits im 6. Jahrhundert ein bedeutendes Handelszentrum für den Handel mit Ostafrika. Nachdem Sur im 16. Jahrhundert unter die Herrschaft der Portugiesen geraten war, erlebte es nach der Befreiung durch Nasir ibn Murschid (1624–1649) einen neuen Aufschwung als Zentrum für den Handel mit Indien und Ostafrika. Der Niedergang der Stadt setzte ein, als Großbritannien in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Verbot des Sklavenhandels durchsetzte. Als nach der Zerstörung der Stadt durch die Wahhabiten (1865) auch noch der Suezkanal eröffnet wurde (1869), verlor Sur endgültig seine Bedeutung für den Indienhandel.
Sunaysilah Fort
Die Sunaysila-Festung ist eine ehemalige Verteidigungsanlage zum Schutz der Stadt Sur und sollte im Falle eines Angriffs die Bewohner aufnehmen. Die Festung wurde während der Herrschaft des Imams von Oman Nasir ibn Murschid wahrscheinlich im Jahr 1648 fertiggestellt. Von der Burg aus hat man einen guten Überblick über die Stadt Sur.
Der annähernd quadratische Innenhof misst ca. 30 m × 35 m und ist von einer Mauer umgeben, deren Ecken mit jeweils einem runden Wachturm bewehrt sind.
Sur Impressionen
Sur ist sehr sauber und wirk im Vergleich zu anderen Städten eher beschaulich. Hektik kommt hier nicht auf. Das spürt man sogar im Strassenverkehr. Obschon, das gilt eigentlich für den ganzen Oman. Das ist sicher unter vielen anderen auch ein Grund, dass man sich im Oman rundum wohl fühlt.
Dhau Werft
Seit Jahrhunderten prägten die wunderschönen arabischen Segelschiffe die Kultur, Wirtschaft und Identität des Oman.
Der genaue Ursprung der Dhaus liegt im Nebel der Geschichte verborgen. Die meisten Historiker sind sich uneinig, ob die Dhau vor dem 7. Jahrhundert n. Chr. von Arabern oder Indern erfunden wurde. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass ähnliche Schiffe bereits in der Antike existierten.
In der Vergangenheit segelten omanische Seefahrer bis an die afrikanische Küste, nach Indien und China. Meist waren etwa 12 bis 15 Seeleute an Bord. Ihre Schiffe dienten zum Transport von Sklaven, Edelsteinen, Elfenbein, Gewürzen Pfeffer, Zimt, Seide und natürlich Weihrauch – das weiße Gold.
(Aha, die Araber waren also im Sklavenhandel tätig und uns will man weis machen, dass die „Weissen“ sich vor allem an den Sklaven vergangen haben. Dabei waren in Wahrheit die Schwarzen selber die Ersten, die schwarze Stämme, also ihresgleichen versklavten)
Die großen Ozeansegler, “Boom” genannt, die eine Ladekapazität von bis zu 500 Tonnen hatten, waren tatsächlich noch bis in die 1970er Jahre unterwegs. Sie gehören zu den größeren Varianten der arabischen Segelschiffe, mit einer Besatzung von bis zu 30 Mann. Boom-Dhaus waren bekannt für ihre Robustheit und Zuverlässigkeit, denn sie konnten den widrigsten Bedingungen auf dem Indischen Ozean standhalten.
Obwohl die prächtigen Holzboote im Laufe der Zeit durch moderne Schiffe verdrängt wurden, spielen Dhau-Schiffe nach wie vor eine Rolle in der Kultur und dem Tourismus der Region. In Dubai – im Dubai-Creek existiert noch ein lebendiger Dhau Hafen. Die voll beladenen Dhaus, die zum Beispiel in den Iran unterwegs sind, beweisen, dass Dhaus immer noch in Gebrauch sind. Zudem existiert auf der Insel Qeshm im Iran noch eine aktive Dhau-Werft.
Heute werden nur noch kleinere Dhaus gebaut. Um die handwerklichen Fähigkeiten des Dhau Baus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, unterstützt der Staat. Zudem werden Austellungsstücke in Handarbeit gebaut, die man erstehen kann, weshalb wir nun stolze Besitzer einer Dhau im Kleinformat sind. Es ist einfach zu schön, diese Arbeiten in Holz. Einfach nur traumhaft.
So ist es kein Wunder, dass wir begeistert und zufrieden die Dhau Werft wieder verlassen. Das hat sich nun wirklich gelohnt.












Stadtteil Ayja
Heute wandeln wir durch die alten Gassen des Stadtteils Ayja, der südlich der Hafeneinfahrt liegt. Viele Bauten haben palastähnlichen Charakter. Ein Zeichen, dass Sur noch heute wohlhabend sein muss.




Fort Bilad
Ein weiteres Fort – das Fort Bilad – liegt am Rand der Palmenoase von Sur. Auch dieses zweihundert Jahre alte Fort diente dem Schutz der Stadt gegen marodierende Beduinen-Stämme. Ja, ja, das waren noch unruhige Zeiten, als jeder machen konnte, was er wollte. Heute ist das nicht mehr so, denn der legendäre Sultan Qaboos bin Said, schaffte Ordnung in seinem Reich und führte das heruntergekommene Land in die Moderne hinein.
Das Fort ist wirklich sehenswert, man muss aber gut Acht geben, nirgens abzustürzen oder an ungeachteter Schwelle den Fuss zu verknacksen. Dafür gibt es hier auch mehr Freiheit für persönliches Entdecken.
Wadi Tiwi
40 Km nördlich von Sur gelangen wir ins Wadi Tiwi. Bei der Ortschaft „Tiwi“ fällt das Hajar-Gebirge steil zum Meer hin ab. Das Wadi entspricht einem canyonartigen Tal, das von steilen Felswänden umgeben ist. Es soll seit mindestens tausend Jahren ununterbrochen bewohnt sein. Obwohl die Region eine Wüste ist, fließt das Wasser vom Bergplateau im Nordwesten ab und fließt im oberen Teil des Wadis das ganze Jahr über, selbst in Zeiten der Trockenheit, und es gibt viele kleine Tümpel. In der gesamten Schlucht wurden Bewässerungskanäle angelegt, die zu einer üppigen grünen Vegetation, Dattelpalmen, terrassenförmig angelegten Bauernhöfen und hohen Gräsern im Wadi führen
Wir fahren ins Wadi Tiwi hinein und stellen fest, dass unzählige Touristen-Fahrzeuge in das Wadi hineinfahren. Bevor die Strasse zur schmalen Piste wird entscheiden wir uns, auf das Wadi zu verzichten, da wir keine Lust auf Touristenmassen haben. Wir wenden. Dennoch, bereits der Beginn des Wadi zeigt etwas von der Schönheit desselben.




















































