Die Vereinigten Arabischen Emirate bereisen wir nicht ausführlich, da es hier landschaftlich nichts gibt, was wir im Oman und in Saudi-Arabien nicht auch sehen können. Allerdings ragt da Dubai hervor. Das gibt es nur in den Emiraten. Ein weiterer Zweck führt uns in die Emirate: Wir haben vier neue Reifen gekauft und die sind inzwischen geliefert worden und können montiert werden.
Abu Dhabi
Neue Reifen
Shiraz Khan, ein Pakistani, leitet in Abu Dhabi ein Michelin-Reifenlager. Im Dezember konnten wir bei ihm vier neue Reifen bestellen, die jetzt angekommen sind. Wir vereinbaren uns am Sonntag zu einer pakistanischen Hinterhof-Werkstatt, die die Reifenmontage übernimmt. Shiraz persönlich überwacht, ob alles klappt. Die Pakistani leisten gute Arbeit. Wir sind zufrieden damit. Nur, einer der Reifen vom Heckträger fällt leider herunter und beschädigt unsere Aluminium Leiter. Da diese weiterhin gebrauchsfähig ist, buchen wir das ab unter „ist halt passiert“.
Schräg gegenüber befindet sich eine Autowäsche und wir nutzen die Gelegenheit, den MAN wieder einmal zu waschen und im Besonderen das Salz abzuspühlen.
Dalma Mall
Für die Nacht stehen wir wieder auf dem Parkplatz der Dalma-Mall. Hier kaufen wir bei „Carrefour“ ein und besuchen am Abend nochmals das feine indische Restaurant „Indian Palace“.
Eine liebenswürdige Bedienung mit freundlichem Lächeln und hervorragendes Essen – wir geniessen es in vollen Zügen. Kurz nach Sonnenuntergang füllt sich das Rstaurant mit hungrigen Einheimischen, da jedoch, so scheint es, kaum ist der erste Hunger gestillt, schon wieder abziehen.
Ja und wir haben ja immer noch Ramadan, den „Fastenmonat“ im Islam. Nur interessant, dass uns Menschen sagen, dass sie während dem Fastenmonat an Gewicht zulegen. Ds Fasten findet ja nur tagsüber statt und so sieht man viele Einheimische kurz vor Sonnenuntergang „herumtigern“ bis sie endlich wieder essen dürfen.
Wir in der westlichen Welt, werden auch hier religiöse Feiertage dazu benutzt um Geschäfte zu machen. Deshalb stellen sich im Besonderen Einkaufszentren und grosse Supermärkte mit unzähligen „Ramadan-Aktionen“ darauf ein. Um dem Nachdruck zu verleihen, müssen natürlich auch entsprechende Dekorationen und Beleuchtungen her, deren symbolik uns nicht erschliesst.
Dubai
Sunrise Beach
Der „Sonnen-Aufgang-Strand“ Ist eine aufgeschüttete Sandinsel. Bevor diese bebaut werden kann, muss sich der Untergrund setzen können. Deshalb ist dieser riesige Platz vor der herrlichen Skyline von Dubai aktuell frei für einheimische und ausländische Camper. Hier stehen wir einige Nächte und können dabei den stetigen Wechsel der Lichtstimmungen über der Skyline von Dubai bewundern.
Tagsüber ist es hier beschaulich und ruhig, in der Nacht jedoch werden wir immer wieder gestört. Da wir mit etwas Abstand zur Platzbegrenzung stehen, fahren Abends und mitten in Der Nacht Personenwagen hinter unser Fahrzeug, um sich dort zu verstecken und – keine Ahnung, was die im Auto zun, denn die Scheiben sind dunkel foliert….








Historisches Dubai
Dort, wo heute Dubai liegt, befand sich einst ein ausgedehnter Mangrovensumpf, der um das Jahr 3.000 v. Chr. austrocknete und daher bewohnbar wurde. Man nimmt an, dass nomadische Viehhirten die ersten Siedler waren, die sich in dieser Gegend niederließen.
Um das Jahr 2.500 v. Chr. hatten diese Siedler eine florierende Dattelpalmenplantage angelegt und nutzten den Ort zum ersten Mal erfolgreich für die Landwirtschaft.
Dubai wurde erstmals 1095 im „Buch der Geografie“ des andalusisch-arabischen Historikers Abu Abdullah Al Bakri erwähnt. Weitere Dokumente, die das heutige Emirat erwähnen, sind das Tagebuch des venezianischen Perlenhändlers Gasparo Balbi, der die Gegend 1580 wegen des Perlenhandels besuchte.
Damals verdienten die Einheimischen ihr tägliches Brot hauptsächlich mit Fischerei, Perlentauchen, Bootsbau und dem Bereitstellen von Unterkünften und Lebensmitteln für reisende Händler, die Gold, Gewürze und Textilien verkauften. Der nächste Meilenstein in der Geschichte des Emirats ist das Jahr 1793. In diesem Jahr ließ sich der Stamm der Bani Yas in Abu Dhabi nieder und übernahm die politische Führung. So wurde Dubai zur Kolonie.
Großbritannien handelte im Jahr 1820 einen Waffenstillstand mit den örtlichen Herrschern aus, was dazu führte, dass die Mauern und damit auch die Handelsrouten geöffnet wurden und der Handel florierte. Damit begann ein ständiger Austausch mit Ländern aus aller Welt, und Dubai wurde zu einem wichtigen Handelszentrum.
Unter der Führung von Al Maktoum begann Dubai zu florieren, und im Jahr 1894 erfuhr der Handel in der Region zusätzlichen Aufwind, als neue Regeln Ausländern Steuerbefreiungen gewährten und eine große Zahl ausländischer Arbeiter in die Emirate strömte, meist indische und pakistanische Händler, die von den exzellenten Geschäftsbedingungen profitieren wollten.
Obwohl dies eine recht erfolgreiche Periode in der Geschichte Dubais darstellt, war die Stadt weiterhin von Fischerei, Handel und Perlentauchen abhängig. Als in Japan in den 1950er Jahren künstliche Perlen erfunden wurden, trat die Verwundbarkeit der Wirtschaft Dubais offen zu Tage. Die Flaute dauerte jedoch nicht lange an, denn im Jahr 1966 änderte sich mit einem Schlag alles: Man war auf Öl gestoßen.
Infolge des Ölfunds setzte der verstorbene Scheich Raschid bin Said Al Maktoum die Entwicklung des modernen Dubais in Gang. Er vereinte die verstreuten Siedlungen am Dubai Creek zu einer modernen Hafenstadt und einem modernen Handelszentrum. Zu den Großprojekten, die damals umgesetzt wurden, gehörten die Häfen Rashid Port und Jebel Ali Port, die Werften Dubai Drydocks, der Ausbau des Dubai Creeks sowie der Bau des Dubai World Trade Centre.
Aufgrund der Führungsstärke und Vision der Herrscher der VAE konnten ehrgeizige Bau -und Sozialprojekte zügig vorangetrieben werden. In nur 50 Jahren wuchs Dubai explosionsartig, und es entstanden moderne Bauwunder, wie zum Beispiel das Burj Al Arab und der Burj Khalifa, die heute als Wahrzeichen der Stadt gelten.
Wir schlendern durch die neu gestaltete sogenannte „Altstadt“, die jedoch voll auf den Tourismus ausgerichtet ist. Immer wieder wird versucht, uns in ein Geschäft hinein zu locken. Doch haben wir tatsächlich keinen Bedarf. Wir haben auch den Eindruck, dass die „Altstadt“ nicht wirklich historische Substanz ist, sondern neu angelegt wurde um der Touristen willen. Deshalb hält sich unser Aufenthalt hier in Grenzen und wir gehen zu Dubai-Creek, einem Wasserarm, weiter.








Dubai Creek
Eine lebendige Wasserader in Dubais Hinterland ist der Dubai Creek. Hier lebt Dubai auf ganz andere Art und Weise. Die traditionellen „Abras“, die kleinen Passagierboote bringen Fussgänger über den Wasserarm. In einem kleinen Restaurant direkt am Wasser essen wir etwas Kleines. Bedient werden wir von strahlend freundlichen Philippininnen. Unsere heisst Grace und ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Die Kinder wachsen zu Hause bei den Eltern auf. Einen Mann hat sie nicht mehr „Ich brauche keinen Mann mehr, ich habe jetzt ja die Kinder“, sagt sie uns.




Dhau-Hafen
Kein Touristisches Ziel ist der Dhau-Hafen. Leider liegt er gerade nicht im optimalen Licht. Hier werden Waren aller Art – wie zum Beispiel Waschmaschinen – auf die alten Holzschiffe verladen, die immer noch in Betrieb sind. Möglicherweise wird hier Handel mit dem Iran betrieben, vielleicht auch „illegaler“ Handel, wer weiss. Jedenfalls ist der Hafen sehenswert und man sollte sich hier ein bischen bedeckt halten und nicht auffallen, da Touristen nicht gern gesehene „Gäste“ sind.




Dubai Mall
Ein riesiges Einkaufszentrum, in dem man sich tatsächlich verlaufen kann. Es ist bekannt durch seine exklusiven Geschäfte und das riesige Aquarium, in welchem auch Haifische schwimmen. Lustig empfinden wir die geführten Reisegruppen. Die Gruppenleiterin voran mit hocherhobenem Fähnchen und hinter drein dann die Reisemitglider. Sorry, aber so kann man ja die Mall und die Stimmung wirklich nicht geniessen. Und damit drücken wir schon aus, dass wir den Trubel und das Leben in einem Einkaufszentrum zwischendurch immer mal wieder gerne haben.
Dubai Fountain
Um ehrlich zu sein, nur um die Dubai Mall und das Aquarium zu sehen, wären wir nicht hierher gefahren. Der Dubai Fountain, das höchste Hochhaus der Welt und die allabendliche Show haben uns hierher gelockt. Nach einem feinen Nachtessen in der Brasserie warten wir, bis um 19:30 Uhr die erste Show beginnt. Zuerst erscheinen Lichterspiele am Burg Khalifa, danach beginnt der riesige Springbrunnen zu tanzen. Unterbrochen durch eine Pause, läuft die Show dreimal jeden Abend und jedes mal wieder mit anderer Musik und anderen Formen und Farben. Wir lieben die Stimmung hier und die vielen Menschen zu beobachten ist spannend. Ich finde zuforderst ein Plätzchen, das mir eine Inderin gewährt. Neben mir eine Nanny mit einem liebenswürdigen kleinen Jungen auf den Armen. Ich mache mich so dünn wir möglich, habe aber einen Vorzugsplatz zum Fotografieren und tauche voll in die Show ein.
Die Show beginnt




Dubai Marina
Um einen künstlich angelegten See mit grossem Yachthafen gruppieren sich dicht viele schöne Wolkenkratzer. Um den See herum führt ein Spazierweg, der von vielen Restaurants gesäumt wird. Nachdem ich mir bei „GQ Men’s Hair Lounge“ die Haare nochmals machen liess, nutzen wir den Tag, um in Dubai Marina unser Mittagessen einzunehmen. Doch ziet es uns langsam wieder aus der Stadt hinaus, da uns die unruhigen Nächte an der Sunrisebeach etwas zu schaffen gemacht haben. So fahren wir am Nachmittag zurück zu unserem Platz am Meer und bereiten uns vor, am nächsten Morgen die Fahrt Richtung Saudi-Arabien aufzunehmen.
Unterwegs in den Süden
Unterwegs überholt uns ein Steyer Expeditiondmobil aus Deutschland. Auf einem LKW-Parkplatz halten die beiden an und wir begrüssen uns. Karin und Michael sind etwas schneller unterwegs als wir. Wir tauschen uns kurz aus und danach geht jedes wieder seinen Weg.
Bei Al Ruwais fahren wir zur Al Dhannah Mall um nochmals einzukaufen. Danach gönnen wir uns einen Kaffee und etwas Süsses im Restaurant „Brioche“ mit gediegener Ausstattung und Bedienung aus Nepal. Auf dem Parkplatz bleiben wir gleich über Nacht.
Am nächsten Tag fahren wir das kurze Stück bis Al Silah, wo wir an der Bucht übernachten und den Aufenthalt in den Vereinigten Emiraten ausklingen lassen.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Danke fur die informationen uber Dubai!