Geschichtlicher Überblick
Erste Spuren der Stadt Isfahan gehen bis etwa ins Jahr 1000 vor Christus zurück. Erstmals historisch gesichert wurde Isfahan durch das Volk der Parther unter dem Namen „Aspadana“ und zwar als Provinz-Hauptstadt von Oberpersien. Später erhiet Isfahan eine Münz-Prägestätte und wurde Garnisonstadt.
Im Jahr 640 wurde die Stadt von den Arabern erobert. Damit begann die islamische Geschichte Isfahans und ein Aufschwung, der die Stadt später zum Sitz der bedeutenden persischen Herrscherdynastien machte. In der Zeit vom 7. bis zum 10. Jahrhundert wurde Isfahan, das an der Südroute der Seidenstrasse liegt, bekannt für seine Seide und seine Baumwolle. In dieser Zeit existierte ein großes Judenviertel, das nach Ende des 6. Jahrhunderts vor Christus entstanden sein soll, als einige Juden, die der babylonische König Nebukadnezar II. aus Jerusalem vertrieben hatte, sich in Isfahan niederließen.
Die jüdischen Einwohner Isfahans waren vor allem als Färber, Gerber, Bader, Metzger und Flickschuster tätig.
Seine Glanzzeit erlebte Isfahan in der Zeit von 1500 bis 1700 nach Christus. Isfahan wurde 1598 zur Hauptstadt des Safawiden-Reichs, welche die Stadt durch zahlreiche Prachtbauten und Gartenanlagen verschönten.
Aus dieser Zeit stammt das persische Sprichwort
„Isfahan [ist] die Hälfte der Welt“
Neu-Dschulfa
In Isfahan suchen wir, wie in den meisten Städten, einen Stellplatz in der Stadt, um nahe am Geschehen sein zu können. Ich suche mir eine Parkplatz aus, der auch Wasser zum Tanken anbietet und der gute Feedbacks in der Reise-App „iOverlander“ hat. Der Platz liegt mitten im armenischen Viertel „Neu-Dschulfa“. „Blauäugig mutig“ fahre in die schmale gasse ein, die auch noch von Personenwagen zugeparkt ist. Verena ist ganz angespannt, da es links und rechts um Zentimeter geht. In den Parkplatz hinein geht es nur um eine Spitzkehre, die wir nicht schaffen. Zum Glück gibts einen Rückwärts-Gang und rückwärts können wir auch in den Parkplatz einfahren. Die jungen Parkwächter sind herzlich und freuen sich, dass wir bei ihnen „gelandet“ sind.
Armenische Vank-Kathedrale
Die „Heilige Apostolische Kirche der Armenier“ ist eine altorientalische Kirche mit heute neun Millionen armenischen Kirchenmitgliedern, davon im Iran etwa 25 000. Sie ist die älteste organisierte Kirche der Welt und geht zumindest auf das Jahr 197 nach Christus zurück (erste schriftliche Erwähnung). Die Vank-Kathedrale wird auch „Erlöser-Kirche“ genannt. Sie wurde um 1660 n.Chr. fertig gestellt.
Im armenischen Viertel unterwegs
War es hier tagsüber sehr ruhig und beschaulich, sind nach Sonnenuntergang die Strassen voller Menschen. Uns gefällt dieser Betrieb und wir geniessen es den Menschen zuzuschauen und die gepflegten Schaufensterauslagen zu bestaunen.
Si-o-se-Pol Brücke
Isfahan besitzt mehrere attraktive Brücken über den Zayandeh Rud, der nicht ganzjährig Wasser führt. Si-o-se-Pol bedeutet 33 Bogen Brücke. Heute besuchen wir das Stadtzentrum zu Fuss und queren deshalb die Si-o-se-Pol Brücke, deren Bau 1601 begonnen wurde.
Azam Beryani
Zum Mittagessen wurde uns das „Azam Beryani“ Restaurant empfohlen. Ein lebendiges Esslokal für die einheimische Bevölkerung. Hier muss man nicht einmal bestellen. Es gibt ohnehin nur „Beryani“, ein Gericht, das ursprünglich aus Nordindien stammt. Hier wird es aber in einer iranischen Auflage gemacht. Statt Reis gibts einen Brotfladen, statt Hühnchen gibts eine Art dicke Sauce mit fein gehacktem Hackfleisch und weiss nicht was alles noch drin. So oder so – es ist ein einfaches Gericht, das aber phantastisch schmeckt.
Im sehenswerten Bahar Narenj Cafe trinken wir feinsten Kaffee nach unserem Gusto.
Meydan-e-Naqsh-e Dschahan
Der Platz des „Abbildes der Welt“ im historischen Teil der Stadt Isfahan ist mit knapp 9 Hektar Fläche (90 000 m2) weltweit einer der grössten Plätze. Er ist 560 m lang und 160 m breit und beinahe exakt in Nord- und Südrichtung ausgerichtet.
Gebaut wurde er unter dem Shah Abbas I. in den Jahren 1590 bis 1595. 1979 wurde er in die UNESCO Weltkulturerbe Liste aufgenommen.
Wir starten unseren Besuch im goldenen Abendlicht und steuern auf den Aali Qapu Palast zu, von dessen Terrasse man einen tollen Überblick hat.
Sheikh Lotfallah Moschee
Shah Moschee
Eingang zum Bazaar
Neue Freunde
Hier auf der Terrasse lernen wir neue iranische Freunde kennen. Später suchen sie uns auf dem Parkplatz in Dschulfa auf, schenken uns spontan einen Sack mit frischem Tee aus ihrer Region, dazu noch den passenden Teekrug, weil wir keinen haben. Dazu eine von ihm selber gemachte Saucen-Paste, die zu Reis und Hühnchen wunderbar schmeckte. Überwältigen. Natürlich haben wir diese Geschenke entsprechend erwidert.
Vor der Lotfallah Moschee werden wir von zwei jungen Frauen angesprochen, woher und wohin sind dabei die Standartfragen.
Zur „blauen Stunde“
Das Leben hier auf dem Naqsch-e Dschahan Platz lässt uns nicht mehr los. Wir bleiben bis nach Sonnenuntergang und lassen uns von den Stimmungen der hereinbrechenden Nacht ins Märchenparadies entführen.
Isfahan ist und bleibt ein Highlite, wir könnten uns gut noch weitere Tage hier aufhalten.
7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Vreni, lieber Ernst, ich bin so glücklich über die wunderbar erhaltene Stadt und dass man sie offensichtlich nach wie vor bereisen kann. Gibt und gab es nicht eine berühmte medizinische Fakultät wo Wissen im ganzheitlichen Sinn vermittelt wird? Alles Gute für die Weiterreise. Mit herzlichem Dank und lieben Grüßen, Carmen
Wir sind begeistert u. fasziniert von diesen unglaublich schönen Bildern! Ein wahrer Traum von 1000 u. einer Nacht😄.
Herzlichen Dank u. liebe Grüsse
Fredy und Ursula
Magnifiques photos – bravo ! Dein Bericht ist sehr interessant! Freue mich auf den nächsten…
Cordiales salutations 👋
wunderschöne Fotos und ein spannender Bericht. Vielen Dank Ursina
Herzlichen Dank für’s teilen der wunderschönen Bilder. Die grosse Farbenpracht zeugt von fröhlichen Menschen. Liebe Grüsse Hermann
schöne Fotos v.a. in der blauen Stunde
Tolle Fotos und Einblicke von Eure Erlebnissen.
Vielen Dank
Harald