Endlich wieder Wüste
Schon länger haben wir uns auf einen Offroad-Wüstentripp gefreut. An einer verlassenen Ratsstätte finden wir eine Lücke im Zaun, der das Wüstengebiet von der Hauptstrasse abtrennt. Eir lassen etwas Luft aus den Reifen, um die Auflagefläche im Sand zu vergrössern und legen die Untersetzung und den Allradantrieb ein. Da es keine Piste gibt, fahren wir geradeaus auf unser erstes Ziel zu, wobei wir um Felder spitzer Steine herumkurven.
Das grosse Kamel
Die erste Felszeichnung, die wir ansteuern, ist ein grosses Kamel, das uns beeindruckt und gefällt.
Hier steht das Tor im Zaun offen, der zum Schutz der Zeichnungen agelegt wurde. So können wir diese Zeichnung geruhsam beschauen und geniessen.
Hima Regenbogen Fels
Ohne Piste die richtige Richtung bis zum nächsten Ziel einzuschlagen, ist gar nicht so einfach. Immer wieder müssen wir die Richtung korrigieren, da wir im Navigationsgerät einem geraden Strich folgen müssen, der uns zum nächsten Punkt führt.
Die verschiedenen Felszeichnungen und Ziele haben wir teilweise aus der App iOverlander übernommen und eilweise auch auf Google Maps gefunden. Die weite Wüstenlandschaft gibt dem Auge kaum halt. Lediglich die Sonne gibt eine grobe Richtung an. Aber das Entdecken und das Fahren durch den Sand macht einfach nur Freude.




HIMA-Kultur
Dieses Wüstengebiet am Rande eines Sandstein-Plateaus Wurde vor zweitausend bis dreitausend und mehr Jahren von Karawanen und Heeren häufig durchzogen. Dabei war dieser Wüstenabschnitt offenbar ein beliebter Rastplatz. Vermutlich war das Gebiet früher auch feuchter und daher für einen Zwischenhalt geeignet.
Über einhundert Plätze mit Felszeichnungen und Felsinschriften in alten Sprachen wurden gefunden. Und es ist wahr, dreht man sich um, sieht man schon die nächsten Zeichnungen und Inschriften. Heute ist die Hima-Wüste mit ihren Felszeichnungen und Schriften ein Weltkultur-Erbe. Dass dieser Wüstenabschnitt bewohnbar ist, zeigen auch die vielen Beduinen-Siedlungen.
„Schönste Felszeichnungen“
Aus dem Fahrzeug heraus gesehen, versperren uns die Berge den Weg zum nächsten Ziel, das ein anderer Reisender als „schönste Bilder“ bezeichnet hat. Zum Glück haben wir hier in der Wüste Internetempfang und können auf Google-Maps einen Weg durch das Felslabyrinth suchen und finden. Das ist für uns auch eine neue Erfahrung.
Übrigens ist es in Saudi-Arabien nicht selten, dass man in den Wüsten Internet empfangen kann. So gut ausgebaut ist das Netz hier.



Jebel al-Dmnah
Um hierher zu gelangen, müssen wir über eine Sanddüne hinauf fahen. Der Sand ist jedoch nur an der Oberfläche etwas weich, so dass wir mit Schwung problemlos oben ankommen. Die Felszeichnungen am Dmnah-Berg finden wir oben an einem Felsen. Durch den losen, angewehten Sand und über Geröll klettern wir hoch, um festzustellen, dass sich der Aufwand für diese Felszeichnung gelohnt hat.
Sanddüne
Die Nacht verbringen wir auf einer Sanddüne mit herrlicher Aussicht.
Vogel Strauss
Um zum Bild des „Vogel Strauss, der gebiert“ zu gelangen, müssen wir in eine andere Ecke der Wüste fahren. Aber es lohnt sich, auch aus landschaftlicher Sicht. Das Bild befindet sich an einem Felsen eines kleinen Gebrirgstales. Nun, ein Vogel Strauss gebiert, eigentlich keinen Vogel Strauss, sondern ein riesiges Ei. Das sehen wir andeutungsweise auf dem Bild.
Abendstille
Auch heute finden wir ein idyllisches Plätzchen für die Nacht. An der Landschaft können wir uns nicht satt sehen. Kein Mensch, weit und breit (denken wir jedenfalls).
Beduinen-Camp
Dass sich gleich hinter dem Felsen ein kleines Beduinen Camp befindet, wussten wir gestern Abend noch nicht. Wir wollen wissen, ob man in westlicher Richtung aus der Wüste hinaus fahren kann. Er verneint. Aber ich darf sein kleines Camp fotografieren, was diesen letzten Wüstentag bereits gut beginnen lässt.




5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo ihr zwei vielen Dank für den interessanten Bericht wir sind gerade kurz vor Najdran und werden uns in den nächsten Tagen die Zeichnungen anschauen. Weiterhin gute Fahrt
Uwe und Renate Kalmbach
Einfach nur wieder mal ein herzliches Danke schön, dass ihr uns mitnehmt auf diese unglaubliche Reise. Da komme auch ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Steinzeichnungen sind wirklich wie von einem anderen Planeten, herrlich. Da wird aber auch viel gekämpft und sich mit Waffen begegnet. Sehe ich das richtig?
Weiterhin alles Gute, Carmen
Salü Ernie & Verena,
Einmal mehr, faszinierende Landschaften und Bilder! Danke für’s teilhaben lassen.
Habt Ihr eine Empfehlung, wie bei der heutigen geopolitischen Lage die Arabische Halbinsel von Europa aus am besten erreichbar wäre (für uns mit dem IGECO)?
Grüsse und wir freuen uns, von Euch zu hören.
Werner & Margreth
sehr Schön und sehr interessant und abwechslungsreich.
weiter hin gute Reise
lieber grüsse aus warmen und blühenden Portugal 🙋♂️🙋♀️
Katrin und Faik
Liebe Vreni und Erni
Herzlichen Dank für diese wunderschönen Wüsten – Bilder. Ihr wisst ja, dass wir auch so gern die
Wüste geniessen.