Wir fliehen vor der Hitze und vor dem städtischen Lärm. Es macht uns zwar nichts aus, hin- und wieder auf Parkplätzen zu üernachten, aber jetzt wollen wir hinaus aufs Land. Auf unserem Weg durch die Stadt und in den Süden von Saud-Arabien liegt das Nationalmuseum. Nationalmuseum, das klingt imposant und interessiert uns. Also fahren wir da noch hin.
Nationalmuseum
Das Museum liegt in einer grünen Oase. Herrlich. Doch sind die Parkplätze vorwiegend zugeparkt, jedoch nicht von Museumsbesuchern.
Das Gebäude und die Empfangshalle sind gigantisch. Auch die Ausstellungsräume sind gross. Die Ausstellungen sind ansprechend, dürften aber wieder einmal erneuert werden. Vorallem die multimedialen Präsentationen könnten gut und gerne eine Auffrischung ertragen. Doch ist Saudi-Arabien gegenwärtig mit vielen Mega-Projekten beschäftigt, so dass ein solches Museum „untergehen“ kann. Aber wer weiss? In einem Jahr ist das vielleicht schon wieder anders?
Am Beginn der Ausstellungs Rundtour steht ein Meteorit, der in der Rub al-Khali Wüste gefunden wurde – und man darf ihn betasten.
Draussen
Wir sind zwar ausserhalb von Riad, doch dauert es eine Weile, bis es um uns herum ruhiger wird.
An einem kleinen Canyon finden wir heute einen netten Platz für die Mittagsrast.
Ammar
An unserem Weg in den Süden liegt das historische Lehmstädtchen „Ammar“. Einige Gebäude, unter anderem die alte Moschee, sind noch erhalten oder restauriert. Der Rest ist verfallen. Und da Ammar wahrscheinlich von keinerlei Bedeutung war, wird der Zerfall auch wieder weiter gehen.
Wir aber haben den Ort für eine Übernachtung und einen Morgenspaziergang genutzt.
So stellen wir uns Campieren vor
Wir fahren zwei oder drei Kilometer weg von der Hauptstrasse und stellen uns an einen einsamen Platz in der Landschaft. So stellen wir uns campen vor. Aber sei es mitten in der Wüste, sei es auf einem Parkplatz in der Stadt, bei einer Tankstelle oder anderswo, mit unserem MAN sind wir immer ausgerüstet, sofern der Wassertank und der Kühlschrank voll sind.
Begegnungen am Strassenrand
Die meisten Araber sind sehr freundlich, nicht scheu, auch neugierig. Woher wir kommen, wollen sie immer wissen. Danach folgt meist eine Einladung zum Teetrinken und zum Essen. Auch wenn wir uns hier nicht einaden lassen, so schulden wir ihnen doch einen herzhaften Schwatz und ein paar Bilder. Und wie man immer wieder sieht – wir befinden uns in Saudi-Arabien zur Hauptsache in einer Männergesellschaft.
Qaryat al-Faw
Im Nationalmuseum wurde beschrieben, dass Qaryat al-Faw eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten und ein Weltkulturerbe sei. Aber der Zaun ist geschlossen und im Besucherzentrum kein Mensch. Wieder mal gut. Da will man sich kulturell weiterbilden und wird daran gehindert. Da wir nicht hinein konnten, habe ich ich ein Bild im Internet kaufen müssen, um überhaupt etwas zu sehen,
Qaryat al-Faw ist die einstige Hauptstadt des ersten „Königreichs von Kinda“ in Arabien. Die antiken Ruinen wurden ab den 1970er Jahren ausgegraben und archäologisch untersucht. Gefunden wurden Tempel- und Palastanlagen, Wohnhäuser und Straßen, 17 Brunnen und ausgefeilte Bewässerungseinrichtungen für die Felder vor der Stadt, katakombenartige Friedhöfe in den Felsen des Hochplateaus sowie ein von der Stadt durch eine Mauer abgeschlossener Suq mit angeschlossener Karawanserei. Der Suq ist ein von mutmaßlich zweistöckigen Häusern umringter Platz und besonders gut erhalten. Gefunden wurden Geschäfte und Warenlager mit großen Mörsern vor jedem Eingang. In einem tiefen Brunnen in der Mitte des Suqs wurde eine unvollendete Stele entdeckt, die darin versenkt war. Das Motiv der Stele war mutmaßlich ein Götterbildnis.
Die „Kinda“ waren eine Stammesgemeinschaft aus der Zeit zwischen 100 und 600 nach Christus. Bekannte Persönlichkeiten – wie etwa „Osama bin Laden“ führen ihre Abstammung auf die Kinda zurück.
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wieder mal grossartig, so lange der Kühlschrank aufgefüllt ist und der Wassertank nicht leer, gefällt mir
Einfach genial eure Berichte
Weiter so!!!
LG Jürgen
Hallo ihr beide! Ganz tolle Bilder – wie immer. Wir haben gestern unseren Iveco in Montevideo entgegen nehmen können und freuen uns nun auf Südamerika!