Nefud-Wüste und Palmental

Nefud-Wüste

Die Nefud-Wüste ist über 100’000 Km2 gross. Wir bereisen nur einen kleinen Teil des Südwestens dieser riesigen Wüste. Unser Start beginnt jedoch mit einer Pause, da sich Gewitterwolken auftürmen. Und schliesslich ist es ein Geschenk, in einer Wüste Regen erleben zu dürfen.

Am nächten Morgen gehts los, um kleine Tümpelchen herum. Felsplatten wechseln sich ab mit Kiesebenen und Sandflächen. Zwar ist dieser Teil der Wüste verhältnis eben, aber eben nicht so, dass man überall hindurch fahren könnte. Deshalb kurven wir um kleine Felserhebungen und andere Hindernisse herum – den ganzen Tag. Aber die Fahrt strengt nicht an, denn wir geniessen die Wüste in vollen Zügen.

Wieder überrascht und sie Wüste, denn in dieser Ecke beginnt bereits Gras zu spriessen. Das zeigt, wie fruchtbar die Wüste bei genügend Regen wäre. Herrlich.

Danach folgt eine Etappe mit einigen kleiner felsigen Erhebungen und verwitterten Felsstrukturen.

Mahajah Berg

Schliesslich erreichen wir unser heutiges Tagesziel, die skurrile Felsformation des Jabal Mahajah. Verblüfft stehen wir neben unserem Fahrzeug und können diesen Anblick kaum glauben. Doch, es ist wahr und gleichzeitig faszinierend.
Die Bilder sprechen für sich. Wir sind dankbar, hier wieder alleine sein zu dürfen. Das bedeutet für uns mehr Genuss.

Einsames Palmental

Über Sand und schotter und grobes Gestein geht’s hinein in ein kleines Gebirge, das nahe bei Ha’il liegt. Ntürlich lassen wir entsprechend Luft aus den Reifen. Damit wird die Fahrt auf Schotter etwas weicher und für Sandpassagen sind wir ebenfalls gewappnet.

Nach dieser verblüffenden Felsformation biegen wir in ein „grünes“ Tal ab. Hier muss es also ordentlich geregnet haben. Schön, das Grün tut den Augen und dem Herzen einfach gut.

Plötzlich liegen die Palmenhaine vor uns und die Strasse verwandelt sich in ein kiesiges Bachbett. Die Palmenhaine sind teilweise gepflegt, teilweise stark vernachlässigt. Vielleicht machen hier die grossen Palmenplantagen zu viel Konkurrenz, so dass sich der Anbau nur noch bedingt lohnt – oder die Palmen haben unter Trockenheit gelitten?

Wir bleiben zwei Tage. Gegen Abend erhalten wir Besuch von zwei Brüdern. Sie sind sehr sympathisch und angenehm. Wir unterhalten uns gerne mit ihnen und hoffen, sie wieder zu sehen, da zumindest der Eine in Riad arbeitet.

Drohnen-Video

Einen besseren Einblick in diese Reiseetappe erhältst du in unserem kurzen Drohnen-Video. Vollbild und Ton ein. Viel Freude.

Zurück nach Riad

Die Stunde hat geschlagen. Wir fahren zurück nach Riad und stürzen uns ins städtische Gewirr. Unterwegs finden wir ein letztes Mal einen idyllischen Übernachtungsplatz über einer Oase, die sich kilometerlang an einem Wadi hinzieht.

In Riad übernachten wir in Wohnquartieren auf Parkplätzen, stehen jedoch höchstens zwei Tage am selben Platz.

Unfall

In Riad fährt uns eine arabische und völlig verschleierte Dame in uns hinein. Und zwar fahrt sie parallel zu uns und drückt uns an den Strassenrand. Ich weiche aus, aber sie drückt sich immer noch an uns heran, so dass ich noch mehr ausweiche. Wir sind mit einer Geschwindigkeit von höchsten 40 Km/h unterwegs – zum Glück.

Nun heisst es erst einmal warten. Nach einer Stunde kommt ein Agent der Versicherung vorbei. Nachdem er jedoch sieht, dass wir ein ausländisches Fahrzeug fahren, bedeutet er uns, dass da die Verkehrs-Polizei zuständig sei. Nach einer weiteren Stunde erscheint ein Polizist, der jedoch auch kein Englisch spricht. Er interessiert sich nur für die Dame und ich muss ihn am Ärmel ziehen, dass er auch uns anhört.

Die Situation war nämlich so, dass sich die Dame zuerst bei uns entschuldigt hat, sie umarmte sogar Verena, weil es ihre Schuld sei. Danach traf für sie Verstärkung ein und als der Polizist eintraf, behauptete sie, dass ich einen Schwenker gemacht hätte. Kann aber auf Grund der Position der Fahrzeuge gar nicht sein.
Nun, wir sind dankbar, dass kein Menschenleben betroffen ist und dass sich unsere Rechtsschutzversicherung darum kümmert.

Faydh

Eben, einmal parken wir nicht zwei, sondern drei Nächte direkt neben einer Moschee. Schon am Abend zuvor wollte uns ein älterer Herr uns zum Tee einladen. Wir wollten jedoch nicht. Heute Abend erscheint er wieder an der Türe mit einer Tasche, in der sich eine Thermoskanne mit Tee befindet, sowie Datteln und zwei Teetassen. Da ich mich in „meinem Haus“ befand, habe ich die Türe in unschicklicher kurzer Hose geöffnet. Deeshalb kommt er nochmals an unsere Türe und übergibt mir ein weisses Bündel, das sich als Arabischer Herrenüberwurf entpuppt.

Um die Teekanne und die Tassen zurück zu bringen, stürze ich mich in dieses arabische Kleid und gehe zur Türe seines Hauses. Nun werden wir eingeladen, nochmals einen Tee zu trinken und Verena müsse auch unbedingt kommen.
Sie erhält kurzerhand auch ein Kleid, ein dunkelblaues. Wir trinken Tee und arabischen Kaffee und haben eine fröhliche Stimmung. Alle seine vier Söhne stellen sich uns vor, auch seine Töchter und seine Ehefrau. Natürlich sind alles gebildete Menschen.
Wenn wir das nächste Mal bei dieser Moschee stehen, wissen wir nun, was uns geschehen wird … es warten dort Menschen, die wir bereits etwas kennen.

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hermann Bösch
    21. Oktober 2024 21:20

    Ene wahre Wonne, dieses Drohnenvideo zu sehen. Man erlebt die Reise wie im Heli. Und das alles ohne Turbulenzen, ohne Zittern und wackeln. Super gemacht, ganz herzlichen Dank.

    Antworten
  • du gefällst mir ausserordentlich gut mit Kopfbedeckung! 😉

    Antworten

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