Sultanat Oman
Am 21. Dezember überqueren wir bei Al Ain die Grenze zum Oman. Sowohl die Ausreise, wie auch die Einreise verlaufen völlig entspannt und unkompliziert. Es ist ein schönes Gefühl endlich im Oman zu sein, dem Land, das von allen Overlandern gelobt und geliebt wird.
Das Sultanat Oman liegt im Nord-Osten der Arabischen Halbinsel. Die rund fünf Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Damit ist der Oman, etwas kleiner als Deutschland, eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde.
Fast die Hälfte der Bevölkerung sind Immigranten, vorwiegend aus Indien. Die Omaner sind zu 95 Prozent muslimischen Glaubens, und zwar überwiegend Sunniten und Ibaditen. Das Sultanat ist eine absolute Monarchie und besitzt gleichzeitig eine Verfassung. Die vom Sultan ernannten Minister und die zwei nationalen Parlamente haben nur beratende Funktion.
Oman hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem stark rückständigen zu einem moderat wohlhabenden Staat entwickelt. Ein Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2013 nennt Oman als das Land, welches innerhalb der letzten 40 Jahre seine soziale und wirtschaftliche Lage am meisten verbessern konnte.
Von der Grenze zum Wadi Guhl
Kurz nach der Grenze entdecken wir das historische Al-Marjab-Fort, am Rande der Palmenoase mit hübschem Ausblick. Der dazugehörende Parkplatz ist gut für eine Mittagspause. Die Fahrt geht anfänglich über flaches Gelände weiter. Gegen Abend fahren wir noch den kurzen Abstecker zum Mamour-Castle, einem kleinen Schlösschen, ebenfalls am Rand einer Palmenoase. Und nicht weit davon, fahren wir hinaus in die Wüste, wo wir unsere erste Nacht im Oman verbringen.
Al-Marjeb Fort
Die Festung Marjeb wurde vor etwa 260 Jahren, d.h. um 1156 n. Chr., während der Herrschaft von Imam Ahmed bin Saeed Al Busaidi, dem Gründer der Al-Busaidi-Dynastie, zu Verteidigungszwecken und zum Schutz der Stadt, der Bevölkerung und des Eigentums erbaut.
Al-Mamour Castle
Etwas abseits der Strasse, in der kleinen Siedlung al-Ma’mur und am Rande einer Palmenoase liegt dieses liebenswerte, kleine Lehmschlösschen. Leider ist es geschlossen und wir können es nicht von innen besichtigen.
Ibri
In Ibri finden wir eine offizielle Wasser-Abfüllstelle, wo wir kostenlos Wasser nachfüllen können. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und zuvorkommend, ja, sie freuen sich über Besuch aus dem Ausland.
Auf dem Weg durch Ibri finden wir einen herrlichen Gemüse- und Früchteladen. Der Besitzer ist sehr geschäftstüchtig und begeistert von seinem eigenen Angebot.



Bahla
Die Fahrt zum Wadi Guhl führt uns durch die kleine Stadt Bahla mit einer riesigen Burganlage, die weite über das Stadt hinaus sichtbar ist.
Wadi Guhl
Das Wadi Guhl ist ein Geburgstal mit einem eindrücklichen Canyon. Von hier aus führen Strassen hinauf in die Berge, speziell auch zum höchsten Berg des Oman, zum Jebel Shams.
Da es in der Höhe nun auch empfindlich kalt ist, wollen wir die Gebirgsstrassen erst im Februar oder März fahren.
Im Wadi Guhl treffen wir uns mit Jeanette und Martin aus der Schweiz. Wir lernten uns in Südafrika, im Krüger Nationalpark kennen. Nun hat sich die Möglichkeit ergeben, uns wieder zu sehen. Martin und Jeannette kommen beruflich aus dem Gastgewerbe und geniessen nun ihre Freiheit ohne den beruflichen Stress.
Da Martin gerne Feuerchen anzündet, sitzen wir am Abend gemütlich um das Feuer zusammen. Martin gibt ein Säckchenirgend einer Substanz in das Feuer, so dass Flammen im Feuer auch blau und grün emporloderten. Herrlich. Leider ist es in dieser Höhe und um diese Jahreszeit schon sehr kühl, besonders natürlich nach Sonnenuntergang. Aber das Feuer wärmt angenehm,
Nach unserem Treffen reisen Martin und Jeannette in die vereinigten Emirate weiter und wir fahren nach nach Nizwa.
Nizwa
Nizwa liegt im Norden des Oman, am Fusse des Hadschar-Gebirges. Nizwa war immer ein politisches und religiöses Zentrum Omans. Im Jahre 751 wurde der erste Imam der Ibaditen gewählt. Bis ins 12. Jahrhundert war Nizwa Landeshauptstadt, dann bekam Bahla diese Rolle. 1955 errang Sultan Said ibn Taimur mit Hilfe der Briten die Herrschaftsgewalt über das Landesinnere.
Die Stadt wird von einem renovierten Souk und einer Burg mit dem dicksten und höchsten Turm des Oman gepägt. Teile der Altstadt liegen noch in Trümmern. Bekannt ist der Viehmarkt von Nizwa, den wir jedoch zu einem späteren Zeitpunkt besuchen wollen.
An Touristen sind wir uns nicht mehr gewohnt, umso mehr überraschen uns die vielen ausländischen Besucher hier.









In Nizwa bereiten wir uns vor auf die Fahrt durch die Rub al Khali Wüste. Wir kaufen SIM-Karten und füllen wieder unsere Vorräte auf.
Hassans Farm
Auf dem Weg zur Rub al Khali Wüste wollen wir noch unsere Wasservorräte auffüllen. Da hier an der Wasserstation nichts zu haben ist, nimmt uns ein Farmer mit zu seiner Farm, wo wir tatsächlich Wasser tanken können. Hassan und seine Familie bewirtschaften eine kleine Farm und wir fragen uns, ob man hier davon leben kann.
Zwei weitere männlich Familienmitglieder begrüssen uns auch. Und die beiden Söhne streichen etwas schüchtern um uns herum. Selbst Hassans Frau mit Kleinkind auf dem Arm begrüsst und. Doch darf ich sie nicht fotografieren. Eigentlich Schade, denn ihre Kleidung ist bunt und ihr Kopftuch gleicht eher einem Schleier. Also gar nicht mehr so streng wie in Saudi-Arabien.
Die Fahrt nach al-Jubal
In Al-Jubal soll unsere Wüstentour beginnen. Die fahrt dahin führte durch mehrheitlich flaches Gelände, durch unendliche Ölfelder. Dies erfuhren wir aber erst, als uns die Polizei von einem Übernachtungsplatz in der Wüste wegbeorderte. Wir verlegten uns einige Kilometer und hielten wieder an, da ich an der Webseite arbeiten wollte. Kaum geparkt, kam schon wieder die Polzei und schickte uns weg, obschon überhaupt nichts von Ölförderanlagen zu sehen war.
Kurz vor al-Jubal wollte uns ein anderer Polizist wieder wegschicken. „Das sei keine Touristenregion“. Wir erklärten ihm, dass wir die Grenzstrasse nach Haima fahren wollten. Schliesslich liess er uns durch und die Reise durch die Wüste konnte beginnen.